Elite-DM 2018 in Saarbrücken abgesagt

Die deutsche Meisterschaft der Elite 2018 wird nicht wie geplant im Oktober in Saarbrücken stattfinden. Das hat der Saarländische Radfahrer Bund (SRB) in einer Pressemitteilung am Montagabend mitgeteilt.

Erst Anfang Februar verkündete der Bund Deutscher Radfahrer, dass die DM 2018 nach Saarbrücken vergeben wurde. Doch nun folgte die ebenso überraschende Absage. Der BDR muss die Veranstaltung nun neu vergeben.

Der SRB schreibt: „Mit großem Bedauern muss die Veranstaltergemeinschaft bestehend aus SRB, RV Wanderlust Altenkessel, RV Edelweiß Bliesransbach, RV Schwalbe Eppelborn und RV Taube Orscholz auf Grund unbeantworteter Fragen seitens des Landessportverband Saarland (LSVS) zu den organisatorischen Rahmenbedingungen bei der Nutzung der Multifunktionshalle der Hermann-Neuberger Sportschule in Saarbrücken die Ausrichtung der DM vom 18. bis 20. Oktober 2018 absagen.“

BDR-Vizepräsident Harry Bodmer: „Das ist furchtbar schade. Wir hatten uns auf die Meisterschaft im Saarland sehr gefreut und waren überzeugt, einen guten Ausrichter gefunden zu haben. Jetzt müssen wir das schweren Herzens zur Kenntnis nehmen und stehen vor dem Problem in der Kürze der Zeit einen neuen Ausrichter zu finden.“

SRB-Präsident Jörg Aumann zeigt sich enttäuscht: „Die Organisationsform einer Veranstaltergemeinschaft hatte für uns Pilotcharakter. Wir wollten damit den Vereinen ein Signal geben, dass es gelingen kann dadurch auch große überregionale Meisterschaften ins Saarland zu holen, wozu ein einzelner Verein kaum noch in der Lage ist.“

Mündliche Verhandlungen und Begehungen vor Ort zur Begutachtung des geplanten Ausrichtungsortes mit Vertretern des LSVS und des BDR führten zu einer positiven Bewertung des Standortes und gaben den Ausschlag für die Veranstaltergemeinschaft, sich beim BDR um die Ausrichtung zu bewerben.

Kompromisse eingegangen

Der BDR verzichtete auf die Mindestkapazität von 1.200 Zuschauerplätzen und akzeptierte die maximale Hallenkapazität von 750 Zuschauern, da die Rahmenbedingungen insgesamt überzeugten. Die Vergabe durch den BDR an Saarbrücken erfolgte schließlich am 1. Februar 2018.

„Allerdings wurden nun wichtige organisatorische Fragen zu den Rahmenbedingungen der Nutzung der Halle von Seiten des LSVS nicht beantwortet“, schildert Leander Wappler, SRB-Vizepräsident für Marketing, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit.“
Demnach blieb auch eine schriftliche Anfrage des SRB an das Präsidium des LSVS mit Bitte um Beschlussfassung, aus.

SRB-Präsident Aumann zeigte zwar Verständnis für die schwierige Situation des LSVS. Laut Saarbrücker Zeitung hat der LSVS in seinem Haushalt offenbar ein Finanzloch in Millionenhöhe.

Dennoch, Aumann hält die Reaktion für nicht nachvollziehbar: „Die Absage ist für uns ein herber Rückschlag in der Vereinsarbeit und für den saarländischen Hallenradsport. Zudem verliert die gesamte Region und auch die Landessportschule eine gute Chance, überregional für sich zu werben – samt möglicher TV-Präsenz.“

Aumanns Ansicht nach wäre im Rahmen der DM die Hallenkapazitäten voll ausgelastet gewesen. Entsprechend hätte dies zu Übernachtungen geführt. „Viele Gäste hätten sicher auch die Gelegenheit zu einem verlängerten Wochenende im Saarland genutzt“, so Aumann.

BDR sucht auch WM-Ausrichter für 2020

Derweil hat sich der BDR beim Weltradsportverband UCI um die Hallenradsport-Weltmeisterschaften 2020 beworben.

Interessierte Vereine, Eventagenturen oder sonstige Interessensgemeinschaften können ihre formlose Bewerbung ab sofort an die BDR-Geschäftsstelle richten.

Die Bewerbung muss über den zuständigen Landesverband und bis spätestens 30. April 2018 erfolgen.

Mehr unter der amtlichen Bekanntmachung des BDR.

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