Radball: Weltcup startet in Ailingen

Der UCI-Radball-Weltcup geht in seine 18. Saison. Am Samstag startet die Weltelite in Ailingen mit dem ersten Turnier des Jahres 2019.

Die „Champions League“ geht über acht Turniere. Dort treten die besten Mannschaften der Welt gegeneinander an, um sich für das Finale um den UCI World Cup zu qualifizieren.

Kurios in diesem Jahr: fünf der acht Qualifikationsturniere finden in Deutschland statt. Nach Ailingen geht es weiter nach Albungen/GER (27. April) und Mücheln/GER (18. Mai). Der Austragungsort in des Asienweltcups in Japan im Sommer steht noch nicht fest. Nach zwei weiteren Turnieren in Deutschland – Großkoschen (29. August) und Niedermehnen (28. September) geht es nach St. Gallen/SUI (12. Oktober), ehe die 2019er-Serie am 2. November in Höchst/AUT beendet wird. Das Finalturnier mit den besten acht des Gesamtrankings sowie einem Asienvertreter und einem Gastgeberteam wird am 18. Januar 2020 in Möhlin/SUI ausgetragen.

Das Ailinger Teilnehmerfeld hat es in sich. Mit Weltmeister RC Höchst/AUT (Patrick Schnetzer/Markus Bröll), dem Vize-Weltmeister RMC Stein/GER (Bernd Mlady/Gerhard Mlady) und dem WM-Dritten RS Altdorf/SUI (Roman Schneider/Paul Looser) sind die aktuellen Top-Teams der Welt am Start. Alle drei Mannschaften waren bereits Weltmeister, Schneider und Looser allerdings mit anderen Spielpartnern.

Dazu kommen die amtierenden Vize-Europameister Severin und Benjamin Waibel (RMV Pfungen/SUI) an sowie die aktuellen deutschen Bundesliga-Spitzenreiter André Kopp und Raphael Kopp (RV Obernfeld/GER).

Zudem treten in Ailingen die dreifachen U23-Europameister aus Österreich, Stefan Feuerstein und Kevin Bachmann (Sulz/Dornbirn), an. Die Youngsters bestreiten bereits ihre dritte Weltcupsaison.

Eine bärenstarke Konkurrenz also für die Lokalmatadore Michael Brugger und Markus Lang vom Gastgeberverein RV Ailingen. Für das einheimische Duo ist die Teilnahme per Wildcard am Weltcup ein Höhepunkt in ihrer Karriere seit ihrem Aufstieg in die höchste deutsche Liga vor vier Jahren.

Allerdings ist es bereits ihre zweite Teilnahme. 2016 durften Brugger/Lang ihren Verein bereits schon einmal beim Heimweltcup-Turnier vertreten. Damals reichte es nur zum zehnten und letzten Platz.

Bemerkenswert: Michael Brugger ist ebenfalls ein WM-Medaillengewinner im Hallenradsport. Allerdings gewann er seine Bronzemedaille als Kunstradfahrer. 2007 fuhr er bei der Weltmeisterschaft in Winterthur/SUI auf Rang drei. Nach seinem Karriere-Ende stieg er wieder auf die Radball-Maschine.

Als Kind war Brugger zweigleisig unterwegs, schaffte es in beiden Disziplinen bis zur deutschen Meisterschaft. Doch dann konzentrierte er sich auf das Kunstradfahren. „Radball kann ich auch noch später erfolgreich spielen“, lautete seine Begründung – die er nun seit einigen Jahren belegt.

Ailingen hat bereits viermal einen UCI World Cup ausgetragen (2003, 2006, 2010 und 2016). Ob Brugger/Lang bei ihrer zweiten Teilnahme ein ähnlich gutes Ergebnis erreichen, wie 2006 es das Gespann Sven Braunger/Alessandro Federici einfuhr? Die standen damals im Halbfinale und beendeten das Turnier als Vierter.

Doch angesichts der Vorrunden-Gruppengegner Weltmeister Höchst, Vize-Europameister Pfungen und Bundesliga-Spitzenreiter Obernfeld wird es für Ailingen schwer, den Sprung ins Halbfinale zu schaffen. Doch Brugger/Lang setzen auf ihre Außenseiterchancen und die eigenen Fans im Rücken. (st)

 

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