Kunstrad: Weltmeisterin Iris Schwarzhaupt tritt zurück

Das ist ein Paukenschlag für die Kunstradszene: Die amtierende Weltmeisterin Iris Schwarzhaupt (SK Stuttgart; Foto Mitte), hat ihren Rücktritt bekannt gegeben.

Und das ein Jahr vor ihrer vermeintlichen Heim-WM in Stuttgart 2020. Kein Wunder, dass die zwischenzeitliche Weltrekordhalterin im Einer-Kunstradsport der Frauen vielen ausgiebig ihre Entscheidung erläutern musste.

Das tat die 22-Jährige zum Beispiel mit dem Argument: „Ich bin immer jemand, der fährt, um in den Übungen voranzukommen. Nicht die Wettkämpfe, sondern für mich persönlich das Maximum zu erzielen, war meine wichtigste Motivation.

Und hier gewann die Pharmaziestudentin aus Stuttgart den Eindruck, das höchste Level erreicht zu haben. Zuletzt ergänzte Iris ihr Übungs-Repertoire noch um den deutschen Handstand, die Seitvorhebehalte rückwärts und den zweifachen Drehsprung. „Damit bin ich sehr zufrieden, aber der Reiz immer weiter zu machen, ist auch verloren gegangen.

Die Tatsache, mit dem Regenbogentrikotin den nächsten drei Jahren mit 200-Punkte-Küren anzutreten“, bringt ihr „keinen persönlichen Mehrwert. Denn ich will auch abseits des Sports das Leben kennenlernen.“ Heranwachsende betreuen, andere Sportarten kennenzulernen, findet Iris Schwarzhaupt spannend.

Schon als Juniorin hatte sie mit dem Gedanken gespielt, vom Rad zu steigen. Aber dann folgten die Erfolge auf dem internationalen Parkett: mit dem WM-Gold im November 2018 in Lüttich/Belgien als Höhepunkt. „Das war mehr als ich ursprünglich je gedacht hatte.

Und deswegen verkündete Schwarzhaupt im Rahmen des vergangenen Nationalkader-Lehrgangs ihren Abstieg vom Kunstrad. Ihr Umfeld staunte zunächst über das frühe Karriereende.

Viele finden es schade, verstehen jedoch meine Entscheidung.
Iris Schwarzhaupt, Kunstrad-Weltmeisterin

Dazu gehört Bundestrainer Dieter Maute (Foto, re.), der als Erster die enorme Steigerung prophezeite. Er sagte: „Der Rücktritt unserer Weltmeisterin ist für den Bund Deutscher Radfahrer ein herber Verlust.

In seinen Gesprächen mit Iris sei deutlich geworden, dass diese Entscheidung sehr überlegt ist und sie ihre erfolgreiche Karriere mit einer positiven Gesamtbilanz abschließen kann.

„Das“, so Maute, „halte ich nach so vielen Jahren harter Arbeit für sehr wichtig. Deshalb kann ich die Entscheidung akzeptieren und wünschte ihr viel Glück auf dem weiteren Lebensweg.

Nach dem Rücktritt von Adriana Mathis, Weltmeisterin von 2015 und amtierende WM-Bronzemedaillengewinnerin, ist es bereits der zweite Abgang einer aktuellen Spitzenfahrerin in der laufenden Saison. (Text: bdr-medienservice/isk/st; Foto: J. Bachmann)

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