Radball-Weltcup: Zweitligist Sangerhausen gewinnt UCI-Turnier in Mücheln

Max Rückschloß und Eric Haedicke vom RSV Sangerhausen haben erneut Radball-Geschichte geschrieben. Das Duo gewann als erstes U23- und Zweitliga-Team ein UCI-Weltcupturnier. Und das bei ihrer erst zweiten Weltcup-Teilnahme überhaupt.

Beim vermeintlichen Heimspiel in Mücheln/Geiseltal, nur rund 50 Kilometer von Sangerhausen entfernt, trafen die frisch gebackenen Vizesieger des Elite-Deutschlandpokals im Endspiel auf den SC Svitavka mit dem zweifachen Ex-Weltmeister Jiri Hrdlicka sen. (46) und dessen Partner Pavel Loskot (42).

Im Duell der Generationen setzten sich die „jungen Wilden“ gegen die Routiniers nach Verlängerung mit 6:5 (4:4) durch.

„Wir wollten das Spiel um Platz fünf erreichen, gehofft haben wir auf das Halbfinale. Dass es so gut läuft, hätte ich nicht gedacht“, sagte Max Rückschloß im Gespräch mit der Mitteldeutschen Zeitung Sangerhausen. „Mit den Fans im Rücken war es fast ein Heimspiel für uns. Es lief richtig rund, wir finden uns immer besser zurecht.“

Das Final-Duell zwischen Sangerhausen und Svitavka ging in die Verlängerung.

Zwar war Sangerhausen in der Vorrunde der Gruppe II mit einer 1:3-Niederlage gegen den ersatzgeschwächten WM-Dritten RS Altdorf I (Paul Looser und Fabian Hauri für den verletzten Roman Müller) ins Turnier gestartet.

Doch von da an steigerte sich Sangerhausen. Bereits in der Vorrunde schlugen sie ihren späteren Finalgegner Svitavka mit 2:1 und gewannen gegen Gastgeber VfH Mücheln (Dominic Espen/Marc Wöllner) mit 6:3 sowie gegen RV Dornbirn II aus Österreich (Pascal Fontain/Patrick Köck) mit 5:3.

Als Sieger ihrer Vorrundenstaffel zog Sangerhausen ins Halbfinale ein. Dort ging es gegen Altdorf II. Haedicke/ Rückschloß behielten knapp mit 5:4 die Oberhand. Im zweiten Halbfinale setzte sich Svitavka erst nach Vier-Meter-Schießen mit 6:4 gegen Dornbirn/Sulz (Österreich) durch.


Im Endspiel zwischen Sangerhausen und Svitavka stand es nach der regulären Spielzeit 4:4, so dass es in die Verlängerung ging. Hier hatten die Deutschen im insgesamt offenen Schlagabtausch den längeren Atem und gewannen 6:5.

Das Spiel um Platz drei entschied Dornbirn I gegen Altdorf II mit 7:4 für sich.

Das einheimische Zweitliga-Gespann Dominic Espen und Marc Wöllner zeigte ebenfalls eine gute Leistung. „Mit etwas mehr Glück wäre der Einzug ins Halbfinale drin gewesen“ befand VfH-Vorsitzender Gerd Heimbach.

Am Ende reichte es als Vorrunden-Vierter zum Platzierungsspiel um Rang sieben. Dort traf Mücheln auf den belgischen Meister sowie WM-Vierten Beringen. 2:4 mussten sich Espen/Wöllner hier geschlagen geben.

Marc Wöllner (li.) und Dominic Espen vom VfH Mücheln im Platzierungsspiel gegen den belgischen Meister Beringen.

„Immerhin sind wir nicht letzter geworden, was in diesem hochklassigen und ausgeglichenen Feld schon ein beachtliches Abschneiden ist“, befand Heimbach.

Dominic Espen sagte der Mitteldeutschen Zeitung Merseburg: „Sicher hätten wir gern noch das eine oder andere Spiel gewonnen. Aber insgesamt war das ein großer Auftritt für uns“, fügt er hinzu.

Insgesamt lieferte der VfH Mücheln eine gelungene Veranstaltung ab. Zum siebten Mal war der Verein bereits Weltcup-Ausrichter und hat damit zusammen mit Ailingen in Deutschland die meisten UCI-Turniere seit Einführung der Serie 2002 veranstaltet.

Mehrere hundert Zuschauer verfolgten über den Tag verteilt das Geschehen und via Livestream waren User aus der ganzen Welt dabei. Einer Neuauflage in den kommenden Jahren steht nach Aussagen aller Beteiligten nichts im Wege. (st/rad-net)

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