Es waren bewegende Szenen auf der Fläche, die sich nach dem Radball-Finale der UCI-Hallenradsport-Weltmeisterschaft in Dornbirn/Österreich abspielten.
Der deutsche Spieler Bernd Mlady griff sich immer wieder ungläubig an den Kopf. Cousin Gerhard jubelte und nahm Gratulationen entgegen. Ihr Kontrahent Patrick Schnetzer vom Team Austria konnte indes die Tränen nicht zurückhalten.
Nach dem Schlusspfiff schmiss der bisher amtierende Champion frustriert sein Rad weg, sank auf den Boden und ließ seinen Tränen freien Lauf. Auf dem Boden kniend wurde er von seinem Vater und WM-Cheforganisator Andreas Schnetzer getröstet.
Nach vier WM-Titeln in Folge gab es 2017 nur Silber. Partner Markus Bröll zeigte sich gelassener mit Nachwuchs auf dem Arm und Frau Jasmin Bröll, ehemalige Zweier-Weltmeisterin aus Deutschland.
Mit 3:4 unterlag Titelverteidiger Österreich das Endspiel gegen Deutschland. Das Weltmeister-Regenbogentrikot sicherten sich die Cousins Gerhard und Bernd Mlady vom RMC Stein.
In der Höhle des Löwen entrissen die WM-Dritten des Vorjahres vor 3.500 Zuschauern dem Gastgeber Österreich den fest eingeplanten Titel und holten das WM-Gold nach sieben Jahren wieder nach Deutschland.
Es war der Höhepunkt eines starken Turniers, in dem sich Deutschland kontinuierlich steigerte. „Unsere Vorrundenspiele waren bis zum 3:3 gegen Österreich nicht gut“, sagte Tormann Gerhard Mlady. „Wir haben aber viel miteinander geredet, uns gegenseitig verbessert. Doch dass wir jetzt Weltmeister sind, habe ich erst bei der Siegerehrung so richtig realisiert.“
“Die Stimmung war unglaublich. Es war so laut, dass man seine eigenen Gedanken nicht mehr hören konnte.” Gerhard Mlady
Tränen des Abschiedes hingegen beim Team Altdorf aus der Schweiz. Dominik Planzer hatte schon vor der WM seinen Rücktritt angekündigt.
Dass es nur zur Bronze reichte war eine herbe Enttäuschung. Tormann Roman Schneider: „Wir kamen nicht mit dem Ziel hierher, Bronze zu holen. Wir wollten zwei Ränge höher stehen. Die Freude ist bei uns erst einmal gedämpft.“
Relegation: Frankreich bleibt erstklassig
Durchatmen war bei Frankreich angesagt. Die WM-Dritten von 2015, Benjamin Meyer und Quentin Seyfried mussten als Letzter der Vorrunde in das Relegationsspiel gegen B-Weltmeister Liechtenstein.
Die Partie musste im Viermeter-Schießen entschieden werden. Mit 6:5 sicherten sich die Franzosen den Verbleib in der A-Gruppe.
Text/Fotos: Stefan Thomé / Fotos: Michael Thomé
Vielen Dank für drei super Tage.
Stimmung super. Hallensprecher (beide) Top.
Verpflegung toll.
Location super, kurze Wege vom Parkplatz bis hin zur Tribüne alles super organisiert und immer freundlich?
Und was eure Kappelle für die Nationalhymnen betrifft:
Ihr seit Österreich das ist eure Kultur. Das gehört einfach dazu!
Als Zuschauer muss ich sagen Gold für den Ausrichter?
Gruß aus Berlin