Das Jahr 2018 steht für Evolutionen im Hallenradsport. Nach dem Auftakt zum ersten Kunstrad-Weltcup im Februar erlebt Wendlingen/Württemberg jetzt die nächste Steigerung in Form einer Kombi-Veranstaltung.
Die Radballer ermitteln am Samstag den Deutschland-Pokal-Gewinner, während sich die „Akrobaten“ für ihre erste Europameisterschaft qualifizieren wollen. Und zwar mit einer Finalrunde im K.o.-System. Bundestrainer Dieter Maute: “Dieses Format gab es noch nie.“
Schon mehrfach hatten die „Macher“ der Traditions-Sportart über gemeinsame Events gegrübelt, doch mit Ausnahme der Deutschen Meisterschaften verläuft alles separat.
Jetzt will der RSV Wendlingen die Doppel-Gala stemmen: Vorrunde und Entscheidungen von 10 Uhr morgens bis 21 Uhr abends. Gedränge auf der Fläche, aber gleichzeitig Höchstleistungen im Minutentakt, Weltmeister geben sich am Neckar die Klinke in die Hand.
Zum Beispiel Bernd und Gerhard Mlady (RMC Stein), die in Dornbirn den ersten deutschen Radball-WM-Titel seit 2010 errungen hatten. Ihre nationalen Dauer-Widersacher kommen aus Obernfeld. Und mit seinem neuen Partner Raphael Kopp legte der oft unüberwindbare Keeper André Kopp eine Top-Serie hin.
Nur eine Niederlage (ausgerechnet gegen die eigene 2. Mannschaft) in der Bundesliga und zuletzt ein Weltcupsieg. Insider sehen die nun offensiver agierenden Niedersachsen in der Favoritenrolle für das Pokal-Turnier mit acht Teams auf der Jagd nach der Rosshaarkugel.
Für die Radballer geht es ebenso um die Tickets zur EM in Wiesbaden (1./2. Juni) – jetzt aber auch für Kunstrad-Spezies, die aufgrund der neuen Wettkämpfe ihren Formaufbau modifizieren mussten. Frei nach dem Motto: „Früher im Saft stehen.“
Aber das sorgte für Ausfälle. Besonders krass die Situation in der Offenen Klasse. Sowohl die Goldkinder Schefold/Hanselmann (Öhringen) wie die zweitplatzierten Bugner-Brüder (Klein-Winternheim) müssen – verletzt – passen. Benedikt Bugner wurde am Dienstag am Fuß operiert, im Duo aus dem Unterland hatte es Max Hanselmann mit einem Bruch des Ellbogens erwischt.
In den Fokus rücken damit Nachwuchsformationen wie Patrick Tisch und Nina Stapf (Magstadt),
bei denen Maute eine „Riesenentwicklung“ konstatiert.
Einer-Champion Lukas Kohl (Kirchehrenbach) gehört in Wendlingen ebenso zu den Stars wie Milena Slupina (Bernlohe), die bei den Frauen erstmals den WM-Titel holte.
Aber das modifizierte Regelwerk könnte auch für Überraschungen sorgen. Die jeweils besten Vier der Vorrunde ermitteln im K.o.-System die beiden EM-Starter. „Eine Arbeitsgruppe gab dieser Idee Grünes Licht. Solche Duelle sind neu – davon könnten auch Nicht-Favoriten profitieren“, glaubt der Bundestrainer.
Während im 1er Frauen alle Kader-Sportlerinnen am Start sind, muss u.a. Vizeweltmeister und Wendlinger Lokalmatador Moritz Herbert (Maute: „Er trainiert aber wieder“) nach einer Schulter-Verletzung zuschauen.
Auch im 2er der Frauen sorgen Verletzungssorgen für ein kleines Startfeld. Positiv, dass Lena & Lisa Bringsken (Böhm-Iggelheim), die Vizeweltmeister von 2017, wieder fit am Start und bereit für K.O.-Vergleiche in Wendlingen sind. (bdr-medienservice)
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