Das war ein spannender Weltmeisterschaftsauftakt. Mit positivem Ausgang für die Hallenradsport-Nationen Deutschland, Österreich und Schweiz.
Die erste Entscheidung fiel im Zweier der Frauen. Zwei Paare aus Deutschland und je ein Team aus der Schweiz und Österreich hatten sich in der Vorrunde für das Final4 qualifiziert.
Dort gingen die amtierenden Vizeweltmeisterinnen Selina Marquardt und Helen Vordermeier als letzte Starterinnen und Titelfavoritinnen an den Start. Die UCI-Champions von 2021 hatten eine klare Mission: Ihr letzter gemeinsamer Auftritt sollte im Regenbogen-Trikot und mit der Goldmedaille um den Hals enden. Denn nach der WM machen die beiden Schluss. Dass ihr Vorhaben aber kein Selbstläufer ist, mussten die beiden zuletzt bei den deutschen Meisterschaften erfahren, als sie im Medaillenlauf nur auf Rang drei kamen.
„Wir wollten in Glasgow einfach nur fehlerfrei durchkommen“, gaben sich die zwei nach ihrem Vortrag erleichtert. Der sei zwar nicht perfekt gewesen, aber sie kamen ohne Fehler durch ihre fünf Minuten lange Kür mit Handständen und Pirouetten und auf dem Hinterrad rückwärts gefahrenen Übungen.
Die beiden hatten am Ende sogar noch 20 Sekunden für das letzte Element, der Lenkerstanddrehung. Und auch hier behielten sie die Nerven und wurden am Ende mit 136.75 Punkten und den Weltmeistertitel belohnt.
Ebenso überglücklich waren die Zweitplatzierten Svenja Bachmann und Rosa Kopf aus Österreich. Nach viermal WM-Bronze in Folge sollte diese Mal mindestens Silber herausspringen – und das gelang mit Bravour. Im Finale erzielten die beiden einen neuen Austria-Rekord und setzen mit 133,10 Punkten eine hohe Hürde. „Nachdem wir vor der Vorrunde viel zu nervös waren, hätten wir nach dem Finale gleich noch einmal fahren können“, gaben sich die beiden euphorisch über die Vizemeisterschaft.
Ebenso auf der Glückswolke schwebten die Schweizerinnen Sina Bäggli und Julia Hämmerli aus der Schweiz. Sie waren als Viertplatzierte der Vorrunde die Außenseiterinnen, glänzten aber in der Emirates Arena mit neuer neuer persönlicher Bestleistung von 118,91 Punkten.
Die Entscheidung um die Bronzemedaille geriet dann zum Krimi. Denn die direkt nach ihnen gestarteten Deutschen Jessie Hasmüller/ Annice Niedermayer machten kurz vor Schluss den entscheidenden Fehler, standen plötzlich auf dem Boden. In der Qualifikation noch auf Rang drei, zeigte die Punktetafel mit Ende der Zeit nur noch einen minimalen Vorsprung auf die Schweizerinnen an, ehe ihr Resultat dann auf 117,73 Punkte abrutschte. Damit mussten die beiden bei ihrer ersten WM sich mit Rang vier begnügen. (st/ws)
Ergebnisse: vfh-muecheln.de
Fotos by W. Schwarz unter: randsport-magazin.de
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