Das erste Highlight der deutschen Radball-Saison 2019 hat es bereits in der Vorrunde in sich.
Beim Deutschland-Pokalfinale am Samstag ab 13 Uhr im Filderstädter Stadtteil Plattenhardt sind drei Zweitligisten – Süd-Spitzenreiter RKV Denkendorf und RSV Sangerhausen (Tabellenführer Nord) sowie RVC Steinwiesen (10./Süd) mit dem Bundesligisten RVI Ailingen (8.) – in eine Gruppe gelost worden.
In Gruppe zwei treffen mit dem aktuellen Weltcupführenden RVS Obernfeld, Pokal-Verteidiger RMC Stein, dem Bundesliga-Dritten RSV Waldrems sowie -Vierten RC Iserlohn die momentan vier besten Teams Deutschlands aufeinander.
Deswegen werden zwei Pokal-Anwärter vorzeitig ausscheiden und mindestens ein Zweitligist ins Halbfinale vordringen.
Der Cup-Showdown in Filderstadt ist auch ein Fingerzeig für die weitere Saison. Die beiden Final-Teilnehmer lösen die Tickets für die Europameisterschaft am 22. Juni in der Schweiz. Außerdem liegen wichtige Quali-Punkte (3, 2, 1) für die Weltmeisterschaften auf den Hallenboden.
„Das ist unsere Chance: denn wenn es in ein Endspiel geht, haben wir die Nerven im Griff“, wehrt sich Bernd Mlady (Stein) nicht gegen eine gewisse Favoritenrolle. Obgleich der bisherige Saisonverlauf die Kontrahenten aus Obernfeld auf die Pole Position rückt.
In der Bundesliga liegen die Niedersachsen mit 39 Punkten und ungeschlagen in Führung, siegreich am vergangenen Weltcup-Wochenende, sind André und Rafael Kopp, erst im letzten Jahr neu formiert, das Maß der Dinge.
Bei den acht Cup-Anwärtern bekleiden Waldrems und Iserlohn sowie Ailingen und Denkendorf im zweiten Pool die Außenseiterrolle.
Nach der Vorrunde treffen die Erstplatzierten in den Semifinals aufeinander – danach erlebt die Höhensporthalle sicherlich das finale furioso. Bernd Mlady, mit seinem Partner Gerhard 2017 Weltmeister in Dornbirn, 2018 Silbermedaillengewinner in Lüttich, konzediert eine „bislang durchwachsene Saison.“ Aber die Saison sei noch lang „und im Herbst müssen wir Vollgas geben können“, so Bernd Mlady.
Einem roten Faden gleichen die Diele der Sportler aus Stein und Obernfeld und prägen die Spitzenszene in Deutschland. Doch nur auf dem Parkett. Privat verstehen sich die Kombattanten bestens, helfen schon mal beim Hausbau oder feiern bei Hochzeiten mit. Eine echte Freundschaft entstand – die auch dann keinen Schaden nimmt, wenn Team II beim Saison-Highlight, der WM, als Ersatz-Mannschaft zwar zuschauen muss, aber dennoch unterstützen kann.
Und der Radball-Kalender offeriert in nächster Zeit viele Bonbons. Nachdem sich 2019 kein Ausrichter für eine gemeinsame EM der Radballer und Kunstradsportler (2018 fungierte Wiesbaden als Gastgeber) fand, ist die Solo-Europameisterschaft für die Radball-Fraktion ein wichtiger Eckpfeiler.
Ebenfalls in der Schweiz (Basel) trifft man sich zur WM im Dezember, 2020 ist dann zum dritten Mal die Stuttgarter Porsche-Arena an der Reihe, 2023 steigt die allererste WM aller Radsportdisziplinen in Glasgow.
„Dann bin ich zwar 33, aber das könnte den großen Durchbruch für unseren Sport bedeuten“, blickt Bernd Mlady nach vorne. Er findet die gemeinsame Präsentation von Radball und Kunstradsport prickelnd und zukunftswirksam.
Beim Deutschland-Cup-Finale am Samstag (ab 13 Uhr) jedoch sind die Zweier-Teams wieder unter sich. Das heißt: es wird laut, aggressiv, mit Ellbogenfights an der Bande, knallharten Schüssen, bei denen selbst die Zuschauer auf der Tribüne instinktiv die Köpfe einziehen. Ist auch besser so. (bdr-medienservice)
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