Vater Hrdlička, zweifacher Weltmeister von 2003 (mit Miroslav Berger) und 2008 (mit Radim Hason) bildet seit 2011 mit Pavel Loskot ein festes Gespann. 2015 drohte dem Duo bei der WM in Malaysia als Sechster der Abstieg in die B-Gruppe. 2016 verpassten sie jedoch als Vierter nur knapp eine Medaille.
In diesem Jahr waren Hrdlička/Loskot wieder auf dem Weg, für Tschechien die WM zu spielen. Bis sich Loskot im Sommer verletzte. Hrdlička Junior – seit 13 Jahren mit Roman Stanek ein Duo, 2014 Dritter der U19-Europameisterschaft und aktuell in der zweithöchsten CZE-Liga unterwegs – sprang als Ersatz ein.
Und das erfolgreich. Jiří jun.: „Ich habe mit Papa die letzte Runde der Extraliga gespielt und auch die tschechische Meisterschaft. Es hat wunderschön geklappt und wir haben uns mit dem Titel für die WM qualifiziert.“
In Dornbirn jetzt mit seinem Vater anzutreten, „das ist mehr als ein Traum für mich“, freut er sich.
Kurios: Erst ein einziges Mal hat der Sohn seinem Vater bei einer WM live spielen sehen. Das war im vergangenen Jahr in Stuttgart. „Ich war bis dahin nie dabei, hatte meinem Papa immer nur durch Internet-Livestreams zugeschaut“, erzählt Jiří jun. Jetzt wird er sogar hautnah am Geschehen mitwirken.
Jiří Hrdlička jun.: “Es ist wie in einem Märchen.”
Und was von den frisch gebackenen tschechischen Meistern bei der WM 2017 zu erwarten? „Wir möchten das hauptsachlich genießen“, sagt Hrdlička Junior.
„Wir sind nicht die Favoriten und niemand erwartet eine Medaille von uns. Wir werden aber unser Bestes geben und um die bestmögliche Platzierung kämpfen.“
Auf jeden Fall bereitet sich Familie Hrdlička gewissenhaft vor. Eine Woche vor der WM stand ein mehrtägiges Trainingslager in Brünn an. Jiří jun.: „Am Wochenende bestreiten wir noch ein Vorbereitungsturnier gegen die besten vier tschechischen Teams aus Extraliga.“
Man darf gespannt sein, ob es am WM-Sonntag dann vielleicht sogar mit einem ganz besonderen Geschenk für den Papa klappt. Denn Jiří sen. feiert am 26. November seinen 44. Geburtstag.
Und: Dornbirn ist ein gutes Pflaster für Hrdlička. 2008 holte Jiří sen. hier seinen zweiten WM-Titel – der bisher letzte für Tschechien. Zeit also, für ein neues Märchen. (Text: Stefan Thomé – Fotos: Adéla Solárvá/privat)
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