Der erste Titel ging an die Schweiz. Im Vierer offene Klasse wiederholten Celine Burlet, Jennifer Schmid, Melanie Schmid und Flavia Zuber ihren Erfolg aus dem Vorjahr. Mit 225,13 Punkten wurden sie ihrer Favoritenrolle gerecht und verwiesen ihre Herausforderer, das Team aus Deutschland (216,04 Zähler), auf Rang zwei. Bronze ging zum dritten Mal in Folge an die Slowakei (184,03).
„Wir können kaum sprechen“, sagten die Schweizerinnen aus Sirnach unmittelbar nach ihrem Erfolg. „Es war unglaublich, hier in Dornbirn bei dieser Atmosphäre zu fahren.“
Zwar sei es nicht unbedingt ihre beste Kür der Saison gewesen, „aber wir haben uns durchgekämpft. Wir hatten uns vorher gesagt, wir gehen zusammen auf die Fläche, wir fahren zusammen und wir gehen gemeinsam wieder von der Fläche – egal wie es läuft.“ Diese Teamstärke habe aus ihrer Sicht zum Erfolg geführt.
Für die vier Frauen aus Steinhöring, die zum wiederholten Mal in einer veränderten Besetzung antraten, war es das letzte Kapitel einer erfolgreichen Geschichte. Katharina Güllich, Ramona Strassner, Ramona Ressel und Michaela Schweiger, die für Christine Posch ins Team rückte, beenden mit Silber ihre Karriere.
Seit 2010 war Steinhöring bei nunmehr sieben Weltmeisterschaften in verschiedenen Besetzungen vertreten. Vier Titel in Folge von 2010 bis 2013, einen weiteren 2015, und zuletzt nun zweimal Silber sind die stolze Ausbeute.
Damit sind die Deutschen das bisher erfolgreichste Quartett der WM-Geschichte. Aber nur eine war an allen sieben Teilnahmen immer dabei: Katharina Gülich. „Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören“, begründeten die Vier ihren Rücktritt. Zudem rückt im eigenen Verein eine starke Juniorenmannschaft nach, „der wir Platz machen wollen.“
Auch die drittplatzierten Alica Vinczeova, Dora Szabo, Viktoria Glofakova und Henrietta Domin aus der Slowakei waren zum letzten Mal bei einer Weltmeisterschaft auf dem Parkett zu sehen. „Wir leben mittlerweile wegen Beruf und Schule alle woanders“, sagte Alica Vinczeova, „so dass wir nur noch an Wochenenden trainieren können.“
Trotzdem reichte es jetzt zur besten Darbietung, die das Quartett je bei einer WM zeigte. Zu Hause genießen die nunmehr dreifachen Bronzemedaillengewinner seit 2016 einen Starstatus, drehten zuletzt Werbespots mit Straßenrad-Weltmeister Peter Sagan.
„Wir wollen unsere Popularität nutzen, um unsere Sportart weiter bekannt zu machen“, sagen die vier Gewinnerinnen einer nationalen TV-Talentshow des vergangenen Jahres. „Wir werden weiter Schauauftritte machen.“ Auch als Trainerinnen werden sie ihrem Sport aktiv treu bleiben.
Die Heimmannschaft aus Österreich, das einzige Mixedteam im Wettbewerb, zeigte gleichfalls eine gute Kür. Doch vorerst müssen sich Leonie Huber, Lea Schneider, Julia Wetzel und Lukas Schneider mit Rang vier zufrieden geben. Diesem jungen Team ist in der Zukunft sicherlich mehr zuzutrauen.
Auf Seite 2: Der Vorrunden-Krimi im Einer-Frauen.
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