WM 2024: Die Schweiz erobert den Vierer-Thron

Der erste Titel bei der Hallenradsport-Weltmeisterschaft 2024 in Bremen (GER) geht an die Schweiz. Im Vierer Kunstrad Elite gewannen die WM-Neulinge Stefanie Haas, Valerie Unternährer, Selina Niedermann und Sarah Manser (Uzwil).

Mit einer fehlerfreien Kür legte das Quartett die Messlatte auf 225,95 Punkte. Das galt es für die top gesetzten Damen aus Deutschland zu überbieten. Doch gleich bei der ersten Übung unterlief dem Team aus Mainz-Ebersheim der entscheidende Fehler. Svenja Kraus, Stella Rosenbach, Tijem Karatas und Milena Schwarz standen auf dem Boden.

Dadurch schmolz der eingereichte Vorsprung ihres Ausgangswertes bereits auf Marke der Schweizerinnen zusammen. Mit einer danach perfekten Kür und 215,54 Zählern sicherten sich die vier Frauen aus Mainz-Ebersheim zum zweiten Mal in Folge die Silbermedaille.

Rang drei ging ebenso erneut nach Österreich. Laura Schnetzer, Annika Pichler, Anna Pircher und Lea Morscher zeigten im Vergleich zum Vorjahr eine Leistungssteigerung und kamen auf 154,60 Punkte. Damit blieben sie weit vor den Viertplatzierten Alice Rieb, Valentine Rieb, Therese Rietsch und Justine Maratz aus Frankreich.

Radball A-Gruppe: Wichtiger Auftaktsieg für Deutschland

Im Radball der Männer gab es für WM-Gastgeber Deutschland den perfekten Auftakt. Die beiden Weltmeister Bernd Mlady und Raphael Kopp, die in dieser Besetzung erst seit dieser Saison zusammen spielen, gewannen am späten Freitagabend ihr erstes Spiel gegen Japan.

Gegen die Aufsteiger aus der B-Gruppe schoss sich das Duo, dass für den Verein RMC Stein (bei Nürnberg) spielt, warm fürs Turnier. „Erfahrungsgemäß ist das erste Match immer ein ganz wichtiges“, sagte Bundestrainer Jörg Latzel. Gerade die vermeintlichen Aussenseiter wie Japan, könnten für einen Favoriten schon mal zum Stolperstein werden. Doch mit den Fans im Rücken ließen Mlady/Kopp nichts anbrennen. Sie lagen drei Minuten vor Schluss bereits zweistellig in Führung und setzten sich am Ende mit 13:2 durch.

Ex-Weltmeister Österreich mit Patrick Schnetzer und Stefan Feuerstein (Dornbirn) mussten sich im Duell gegen Tschechien schon etwas mehr mühen. Ihre Gegner Radek Adam/ Tomas Horak, welche ihre erste WM bestreiten, bezwangen sie mit 2:0.

Im dritten A-Gruppen-Match der Vorrunde setzte sich unterdessen die Schweiz durch. Severin Waibel muss hier auf seinen verletzten Bruder Benjamin verzichten. Doch Ersatz Jon Müller fügte sich gut ins Spiel ein. Gegen die Brüder Mathias und Quentin Seyfried aus Frankreich mit 4:2 durch.

Radball Frauen: Schweiz zwischenzeitliche Tabellenführerinnen

Für die deutschen Radball-Frauen verlief der Turnierauftakt nach Maß. Judith Wolf und Danielle Holzer schlugen im Auftaktmatch das Team aus Österreich (Vanessa Trinkl / Veronika Hagen) klar mit 8:0. Gegen Tschechien (Veronika Kripnerova / Blanka Adamova) ließen die Deutschen ein 2:0 folgen.

Tabellenführerinnen sind hingegen die Frauen aus der Schweiz. Sava Baumann / Chiara Dotoli sammelten bei ihren Erfolgen gegen Japan (7:1) und Österreich (11:0) die bisher meisten Tore. Als Dritte gehen Veronika Kripnerova / Blanka Adamova aus Tschechien mit drei Punkten aus zwei Partien in den zweiten Turniertag.

1er Frauen: Deutsche Starterinnen wackeln in der Vorrunde

Es war nicht der Tag der deutschen Kunstradfrauen. Ausgerechnet die beiden einheimischen Fahrerinnen Jana Pfann (Bruckmühl) und Lara Füller (Poppenweiler) gerieten zum Abschluss der Vorrunde im Einer Frauen beinahe zur tragischen Figuren.

Die beiden Top gesetzten Athletinnen machten es mit ihren Vorträgen sehr spannend und bereiteten dem Publikum wahren Nervenkitzel. Lara Füller, amtierende Vize-Weltmeisterin, brach gleich zu Beginn ihrer Kür die Höchstschwierigkeit Lenkerhandstand beim Aufbauen ab und ließ dies Übungen komplett aus. Nach weiteren Fehlern und Stürzen schmolz ihr Punktekonto zusammen. Am Ende rettete sie sich mit 0,63 Zählern Vorsprung auf die letztlich fünftplatzierte Saskia Gerber (Österreich) auf Rang vier.

Auch Laras Teamkollegin Jana Pfann leistete sich viele Abzüge und konnte sich gerade noch ins Final-4 retten.

Als Siegerin der Vorrunde ging die zweifache WM-Dritte Alessa Hotz (SUI) hervor, die sich mit 170,27 Punkten vor Lorena Schneider (AUT/168,25) für die Medaillenrunde mit den ersten Vier der Vorrunde am Samstagabend qualifizierte.

Radball B-Gruppe: Slowakei bisher ungeschlagen

In der B-Division Radball zeichnet sich die Slowakei als Favorit auf den Gruppensieg aus. Jan Holar/ Martin Kobes setzten sich im Spitzenspiel des Tages gegen die bis dahin ebenfalls ungeschlagenen Ungaren Tamas Arendas/ Vilmos Toma in einem zunächst engen Match am Ende klar mit 10:5 durch. Zuvor hatte die Slowakei Armenien (7:2), Hongkong (6:4) und Großbritannien (5:0) bezwungen.

Die Ungaren sind mit neun Punkten Dritter hinter Belgien (Marc Snoks / Koen Uitterhaegen), dass ebenfalls drei Partien gewonnen hat. Am Samstag stehen für alle Teams noch zwei weitere Begegnungen aus.

Der Gesamtsieger qualifiziert sich dann für das Relegationspiel gegen das letztplatzierte Team der A-Gruppe.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert