Durch die Ausbreitung des Corona-Virus stehen derzeit auch bei den Hallenradsportlern die Räder still – nicht nur was Wettkämpfe angeht, sondern auch in Sachen Training. Die Sporthallen können derzeit nicht genutzt werden.
Die BDR-Hallenradsportkommission gibt nun einen wichtigen Termin bekannt. Am 15. April wird eine Telefonkonferenz mit acht Insidern der Bereiche Kunstradsport und Radball, inklusive der Bundestrainer, der Aktivensprecher sowie BDR-Vertretern tagen.
Auf der Agenda stehen unter anderem neue Spieltermine, Trainingsmöglichkeiten und die Qualifikations-Kriterien für die Weltmeisterschaft Ende November in Stuttgart.
Parallel zum Brainstorming läuft das Fitness-Programm der Aktiven auf Hochtouren. Das Beispiel der Radball-Vize-Weltmeister Bernd (Foto re.) und Gerhard Mlady (Foto Mitte.) vom RMC Stein macht deutlich, was Eigeninitiative in einer prekären Situation bewirken kann
Tormann Gerd, der als Informatiker aus dem Homeoffice arbeiten kann, meldet eine erste Gewichtsabnahme, weil das Heim-Training anschlägt.
Partner Bernd sitzt seit fünf Wochen nur sporadisch auf einem Radball-Bike. Seine Ansätze liegen in der Fitness: Belastungen von Schultern und Gelenken, ferner Pilates, Yoga, viele Waldläufe und Einheiten mit dem
Mountainbike „sollen den Körper auf Vordermann bringen. Radball
spielen verlernen wir nicht so schnell.“
Auf der Rolle oder dem Laufband sieht man den Franken eher selten. Man sei genug in den eigenen vier Wänden. „Also lieber raus.“ Manchmal sogar mit seinem Sportgerät, damit es kein völliger Fremdkörper wird.
Gemeinsame Einheiten mit seinem eingespielten Teamkollegen sind aufgrund der Beschränkungen tabu, beide hoffen natürlich auf eine Lockerung, die am 19. April beschlossen werden könnte.
Video-Studien umkämpfter Spiele gehören zum Repertoire der „Dahoam-Sportler“, die Ernährung spielt eine große Rolle. Die Athleten vom RMC Stein, deren größter Erfolg der WM-Titel 2017 in Dornbirn war, achten mehr denn je auf die Kalorien. „Man sitzt ja dennoch genug rum.“
Zeit zum philosophieren also. Wie geht es weiter? Zumal gerade der sportliche Shutdown für die Radballer zu einer fatalen Zeit kam. Der neue Bundestrainer Jörg Latzel (Hameln) wollte gerade das Halbfinale des Deutschland-Pokals observieren und dann zum ersten Lehrgang bitten. Sein Job wurde unterbrochen, bevor er begonnen hatte.
Jetzt steht ein Fragezeichen hinter den letzten Runden der Bundesliga mit dem Finale am 27. Juni. Mlady könnte sich den sonst spielfreien Juli als Alternative vorstellen, darüber wird in der „Telko“ gesprochen.
Hallenradsportler müssen aufs Geld schauen, weil auf dem Parkett quasi nichts verdient wird. Für Bernd Mlady bedeutet das: Kurzarbeit im Rad-Shop.
Zusammen mit seinem Vater, einem Azubi und einer Hilfskraft darf man nur für Reparaturen öffnen, der Online-Handel verschafft etwas Liquidität. Aber ob der von der Politik diskutierte Exit in Phasen bald beginnt? „Ich befürchte, viele nehmen die Lage noch nicht ernst genug.“ (bdr-medienservice)
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