Die Schlauchreifen waren aufgepumpt und so rollten die Kunsträder wieder bei der ersten Runde des UCI-Kunstrad-Weltcups. Am vergangenen Samstag (19. Juni) im schweizerischen Oberbüren (St. Gallen).
Und der startete mit einem Paukenschlag: Weltrekord im Zweier der offenen Klasse.
Hier fuhren die Weltmeister Max Hanselmann und Serafin Schefold (Öhringen/GER – Foto) mit neuer Höchstschwierigkeit zum UCI-Weltrekord – und damit ins Weltcup-Führungstrikot.
Den bisherigen Weltrekord von 168,68 Zählern, gehalten seit 2015 von den mehrfachen Weltmeistern André und Benedikt Bugner (Klein-Winternheim/GER), überboten Hanselmann/ Schefold dabei hauchdünn um 26 Hundertstel auf nun 168,94 Punkte.
Das Mixed-Duo Nina Stapf/ Patrick Tisch (Denkendorf/Magstadt) hatte ebenfalls den Kürwert auf 170 Punkte erhöht. Zwar setzten die immer noch amtierenden Europameister ihren Vortrag nich ganz so perfekt um, doch ihre 158,65 Zähler waren immer noch ein Spitzenresultat, welches ihnen Rang zwei einbrachte. Platz drei sicherten sich Katharina Kühne/ Marcel Schnetzer (Österreich/130,93).
Tropische Temparaturen
Es war fast so wie beim zuletzt ausgetragenen Weltcup Ende Februar 2020. Es herrschte fast schon Normalität für die internationale Kunstrad-Familie mit „idealem Hallenradsportwetter“ mit Sonnenschein und tropischen Temperaturen.
Anders waren nur die auch in der Schweiz geltenden Corona-Regeln, wie Maske tragen, Abstand halten und nur maximal. 80 Zuschauer durften dabei sein. Trotzdem waren alle froh, wieder einen hochkarätigen Wettkampf zu bestreiten.
Nur sechs Nationen waren am Start. „Wir denken an alle Nationen, die heute nicht dabei sein können“, so die UCI-Beauftragte Claudia Bee (Aschaffenburg) bei der Begrüßung. „Wir hoffen, dass sie an der nächsten Runde wieder dabei sein können.“
Verhandlung mit weiterem Ausrichter
„Ich war sehr überrascht von den heute gezeigten Leistungen der Sportler und Sportlerinnen“, so der Vorsitzende des Fördervereins IndoorCycling WorldWide (ICWW) Rolf Halter (Erlenbach) bei der Schlusszeremonie. „Ein toller Start nach der Corona-Pause mit dem Weltrekord von Max und Serafin.“
Und er hatte noch eine kleine Überraschung parat. „Wir stehen gerade in Verhandlung mit einem weiteren Ausrichter, sodass es voraussichtlich in 2021 vor dem Weltcup-Finale in Albstadt eine weitere Runde geben wird. Mehr dazu, sobald alles in trockenen Tüchern ist.“
Die deutschen Sportlerinnen heimsten Weltcupsiege in allen Disziplinen ein. Dreifach-Erfolge gabs in den Einer-Disziplinen. Weltmeisterin Milena Slupina (Bernlohe/186,10 P.) setzte sich vor Maren Haase (Hoffnungsthal/178,83) und Mattea Eckstein (Stuttgart/173,78) durch.
Bei den Männern stand Weltmeister Lukas Kohl (Kirchehrenbach/199) ganz oben stand. Dahinter folgten Max Maute (Tailfingen/175,77) und Marcel Jüngling (Dornheim/149,19).
Ein Doppelerfolg folgte im Zweier der Frauen. Sophie-Marie Wöhrle/Caroline Wurth (Gutach/139,30) durften sich das Trikot des Weltcup-Führenden vor Helen Vordermeier/Selina Marquardt (Stuttgart/Oberjesingen – 133,32) und Kopf/Bachmann (Österreich/120,46) übersteifen.
Im Vierer Kunstrad waren es Katharina Gülich, Ramona Ressel, Annamaria Milo und Julia Dörner (Steinhöring/207,20), die das Leader-Trikot überstreiften.
Platz zwei sicherten sich die Lokalmatadorinnen Nadine Bissegger/ Laura Tarneller/ Ronja Zünd/ Fabienne Haas (Rheineck/Uzwil – 197,71)
Das Quartett aus Worms mit Nora Erbenich, Sabrina Born, Annika Furch und Hannah Rohrwick folgte mit 184,73 Punkten auf Platz drei. (ws/st)
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