Kunstrad-Weltcup: Premiere in Italien

Nico Rödiger und Lea-Victoria Styber ließen es sich nicht nehmen, beim ersten UCI-Weltcupturnier im Kunstradfahren in Italien dabei zu sein. Auf ihren Instragram-Kanal zeigten sich die Titelverteidiger vom RC Langenselbold (GER) im Pairs Open in Urlaubsstimmung. Fotos vom Meer, Muscheln und sportliche Aktionen vor baulichen Wahrzeichen in Rom. Dabei waren sie nicht die einzigen, die den Ausflug in die Nähe von Rom ans Meer mit Touristen-Fotos dokumentierten. Kunstradfahrer verschiedenster Nationen mit Social-Media-Auftritt posteten ähnliche Fotos.

Im rund 80 Kilometer entfernten Tarquinia fand erstmals nach mehr als 70 Jahren überhaupt ein internationaler Hallenradsport-Wettbewerb in Italien statt. Bei dieser Premiere wollten auch Rödiger/Styber unbedingt dabei sein. Und das, obwohl die dreifachen Vize-Weltmeister wegen einer Verletzung von Lea-Victoria selbst auf einen Start verzichten mussten.

Aber selbst ohne die amtierenden Vorjahres-Gesamtsieger Rödiger/Styber war der Weltcup-Auftakt fest in deutscher Hand. Die Zweier-Weltmeister Serafin Schefold und Max Hanselmann (Öhringen/GER) fuhren in einer eigenen Liga und enteilten mit 157,53 Punkten der Konkurrenz. Dahinter landeten die Weltcup-Neulinge Niklas Kreuzmann und Celine Stapf (Soden/ GER – 104,62 points) etwas überraschend auf Platz zwei. Die deutlich besser eingestuften Brüder Alexander und Daniel Stark (Bernlohe/GER – 100,98) mussten mit Rang drei Vorlieb nehmen.

Den zweiten deutschen Dreifach-Triumph gab es im Einer der Männer. Weltcup-Dauer-Sieger Lukas Kohl, der bisher alle Wettbewerbe dieser UCI-Serie seit 2018 gewann. In Tarquinia fügte trotz nicht ganz optimaler Bedingungen seinen 17. Erfolg hinzu. „Es war recht eng und unruhig in der Halle“, sagte der amtierende Weltmeister. „Es gab irritierende Farbwechsel sowie einige Unebenheiten und Bodenwellen im Parkett. Kurzgesagt: Schwere Flächenbedingungen.“

Und so musste auch der Champion sehr kämpfen und der Drehsprung klappte nur 3,5-fach. Dennoch, ein weiteres Mal blieb Kohl als einziger über der 200-Punkte-Marke und gewann mit 200,60 Zählern. „Für Anfang März und den nicht einfachen Voraussetzungen bin ich recht zufrieden“, zog Kohl ein positives Fazit.

Hinter Kohl machten Vizeweltmeister Philipp-Thies Rapp (Tailfingen/GER – 192,59) und Weltcup-Neuling Simon Köcher (Öschelbronn/GER – 174,19) den deutschen Triumph perfekt. Dahinter musste sich der Spanier Emilio Arellano (Oberjesingen) auf Rang vier einreihen. Der in Deutschland lebende WM-Dritte kam mit den widrigen Bedingungen nicht zurecht und erzielte nur 170,51 Zähler.

Ebenfalls fest in deutscher Hand war auch das Zweier Frauen. Die Vize-Europameisterinnen von 2022, Henny Kirst und Antonia Bärk (Bonn-Duisdorf/GER) gehen nach einem Jahr getrennter Wege wieder gemeinsam an den Start. Sie wurden auf Anhieb ihrer Favoritenrolle gerecht siegten mit 131,03 Punkten. Die Weltcup-Titelverteidigerinnen Annice Niedermayer und Jessie Hasmüller (Denkendorf/Magstadt – GER) kamen auf 111,55 Zähler und Platz drei ging an die Weltcup-Neulinge Kim Leah Schlüter/Nele Jodeleit (Knetterheide/GER – 100,84).

Einen Vereins-Doppelsieg gab es hingegen bei den Frauen-Solistinnen. Ex-Weltmeisterin Jana Pfann (Bruckmühl/GER) zeigte mit ausgefahrenen 184 Punkten die beste Kür und verteidigte damit ihre Poleposition im mit 13 Starterinnen besetzten größten Teilnehmerfeld. Dahinter fuhr Weltmeisterin und Vereinskollegin Ramon Dandl mit größerem Abstand auf Rang zwei (164,63).

In die deutsche Phalanx brach die Schweizerin Alessa Hotz (Baar), die mit 163,58 nur knapp hinter Dandl blieb. Lara Füller (Poppenweiler/GER – 162,13) verpasste hingegen ebenso knapp das Podest. Die Vize-Weltmeisterin war nach überstandener Krankheit und Trainingspause noch nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. Die beiden für das italienische fahrende A.S.D. PRO-BIKE Riding Team Magdalena Müller (137,66) und Giuliana Zübner (133,16) belegten die Ränge sechs und sieben.

Den einzigen nicht-deutschen Sieg gab es im Act 4. Die von Startplatz drei angetretenen Stefanie Haas, Valerie Unternährer, Selina Niedermann und Sarah Manser (Uzwil/SUI) legten die Messlatte mit 222,21 Zähler sehr hoch. Daran scheiterten die Vize-Weltmeisterinnen aus Mainz-Ebersheim (GER). Tijem Karats, Annika und Stella Rosenbach, Milena Schwarz erzielten 210,11 Punkte und wurden damit Zweite vor dem RfV Wiednitz (GER). Anna Kathleen Buchwald, Nadine Jenchen, Charlott Boden und Hannah Schulze meisterten ihre Weltcup-Premiere mit 181,7 Zählern und Rang. Die Weltmeisterinnen aus Baar (SUI) waren nicht angetreten.

Weltcup-Organisator Rolf Halter, Chairman of Indoor Cycling World Wide, sprach am Ende von einer gelungenen Veranstaltung: „This was a great event here in Tarquinia. It was well organised by the host ASD Polisportiva Tarquinia. We have to recommend it and revise it sometimes.“

Der nächste Weltcup der Kunstradfahrer findet am 15. Juni in Hohenems in Österreich statt. (st/BDR-medienservice)

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