Radball: Einheimische Zwillinge beim Weltcupfinale im Fokus

Es ist der finale Radball-Showdown des Jahres. In Großkoschen (GER) kommt an diesem Samstag die komplette Weltspitze zusammen. Vier Teams aus Deutschland, je zwei aus Österreich, der Schweiz und Tschechien stehen im Weltcup-Finale der Saison 2021. Es ist die 19. Auflage seit 2002.

Und mittendrin ein ambitioniertes Nachwuchsteam. Tim und Eric Lehmann vom Gastgeberverein RSV Großkoschen bestreiten ihr erstes Jahr in der Männerklasse. Ihr Heimatverein erhält als Ausrichter eine Wildcard und beschenkt sich und seine zwei Top-Talente damit selbst zum 100jährigen Vereinsjubiläum.

Die Zwillinge gelten in Deutschland als die Zukunfts-Hoffnung. Sieben nationale Meistertitel haben sie von der U13 bis U19 gesammelt, wurden einmal U19-Europameister und sicherten sich vor kurzem erst als jüngste Mannschaft in der Finalrunde der U23-EM den Vizetitel.

Tim und Eric wurde das Radball quasi in die Wiege gelegt. Schon der Großvater betrieb diesen Sport und ihr Papa Daniel war bis 2016 selbst lange erfolgreicher Erst- und Zweitligaspieler, ehe er seine Leistungsportkariere beendete. Seine Söhne haben ambitionierte Pläne. „Wir wollen auf jeden Fall eines Tages bei einer Weltmeisterschaft mitspielen und da dann bestmöglich abschneiden“, sagen Tim und Eric in einem TV-Interview von seenluft24.de.

Eigentlich wollten sie als Neuling in der 2. Bundesliga 2021 vorn angreifen und um den Aufstieg ins Oberhaus mitspielen. Die Coronapandemie führte allerdings zur Absage der Saison. Doch als frisch gebackene Deutschlandpokalsieger und Vize-Europameister der U23 gehen Tim und Eric mit Schwung und Selbstvertrauen in ihr erstes UCI-Turnier. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir die Erfolge in diesem Jahr geschafft haben. Nach der langen Coronapause ist mit diesem Erfolg eine große Last von unseren Schultern gefallen.“

Jetzt also ihre Weltcuppremiere mit den neun besten Teams der verkürzten Saison. Nur drei der ansonsten acht Qualifikationsturniere konnten 2021 durchgeführt werden. Das tut dem hochkarätig besetzten Finalturnier keinen Abbruch.

Mit dabei sind die frisch gebackenen UCI-Weltmeister Gerhard Mlady und Bernd Mlady (RMC Stein/GER), die Vizeweltmeister Severin und Benjamin Waibel (RMV Pfungen/SUI) sowie die WM-Bronzemedaillengewinner Patrick Schnetzer/Stefan Feuerstein (RV Dornbirn/AUT). Schnetzer ist sechsfacher Weltcup-Sieger und Titelverteidiger.

Dazu gesellen sich die tschechischen Meister Ludvic Pisek/Miroslav Gottfried (TJ Sokol Zlin) sowie die nationalen Vizemeister aus Deutschland (André Kopp/Raphael Kopp, RV Obernfeld), Österreich (Pascal Fontain/Robert Rutkowski, Dornbirn II) und der Schweiz (Lukas Schönenberger/Andreas Zaugg, RMV Mosnang).

Spannend wird es in Vorrunden-Gruppe II um den Einzug ins Halbfinale, auf den Weltmeister Stein, Vizeweltmeister Pfungen sowie das deutsche WM-Ersatzteam Obernfeld favorisiert sind. In Gruppe I spekulieren die Lokalmatadoren aus Großkoschen hinter dem WM-Dritten Dornbirn auf einen Überraschungscoup. Dafür müssen sie aber Mosnang, Stein II und Zlin hinter sich lassen.

Los geht es am 27. November in der Seesporthalle Großkoschen um 10.45 Uhr mit der Qualifikationsrunde. Die Final- und Platzierungsspiele werden ab 18.30 Uhr ausgetragen. Aufgrund der Corona-Lage wird das Turnier ohne Zuschauer ausgetragen.

Über die Facebookseite des RSV Großkoschen wird es einen Livestream geben.

Zeitplan: http://www.radballer.info/2021/Ergebnisse/Weltcup/Sangerhausen_Zeitplan.pdf
Matchplan: http://www.radballer.info/2021/Ergebnisse/Weltcup/Sangerhausen_Finale_21.htm
Homepage: http://www.radball-grosskoschen.de/

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