Radball-Weltcup: Doppelte Premiere und ein Abschied in Beringen

Was kann es Besseres geben, als seine Weltcup-Premiere gegen den amtierenden Weltmeister zu absolvieren – und das sogar vor heimischem Publikum?

Maikel Moons und Patrick Dennis aus dem belgischen Beringen hatten diesen großen Moment anlässlich des sechsten und letzten UCI-Weltcupturnieres des Jahres. Dafür erhielten Moon/Dennes als Lokalmatadore eine Wildcard. Dort trafen sie dann zum Auftakt auf die amtierenden UCI-Champions, die Cousins Bernd und Gerhard Mlady vom RMC Stein aus Deutschland.

Dass die beiden jungen Belgier chancenlos waren und wie erwartet zweistellig verloren, geriet angesichts ihres ersten Weltcuptores beim 1:11 gegen Stein und einer weiteren historischen Gegebenheit in den Hintergrund.

Denn ab diesem Jahr treten Maikel und Patrick also erste Radballer in der Hallenradsport-Geschichte für ein afrikanisches Land an. Beim Weltcup, sowie bei der anstehenden Weltmeisterschaft vom 4. bis 6. November in ihrer eigentlichen Heimat Belgien Gent, spielen die U23-Spieler in der B-Staffel für Ghana.

Doch wie ist das möglich? Ganz einfach: Beide haben eine ghanaische Mutter. Ihr Club in Beringen erhielt die Unterstützung der Ghana Cycling Federation, so dass in diesem Jahr ein Nationenwechsel vorgenommen werden konnte.

Kurios: in der U19 gingen Patrick und Maikel international noch für Belgien an den Start, nahmen gemeinsam 2018 und 2019 an den Junioren-Europameisterschaften teil. Patrick Dennis hatte zuvor bereits mit einem anderen Partner die EM 2016 und 2017 bestritten.

Und jetzt erhalten Dennis/Moons die Möglichkeit, sofort auf höchstem Niveau anzutreten und damit gleichzeitig das erste afrikanische Radball-Team bei einer Weltmeisterschaft zu sein.

Beim jetzigen Heimweltcup in Beringen sprang am Ende zwar nur der letzte Rang heraus. Im Spiel um Platz neun unterlagen Dennis/Moons dem Team aus Hongkong, einen direkten WM-Konkurrenten, mit 4:7. Auch im zweiten Wegweisenden Match gegen Japan, das bei der WM als Favorit der B-Gruppe gilt, schlug sich Team Ghana mit 4:9 achtbar.

 

Abschiedsturnier vor heimischen Publikum

   

Ihre letztes Weltcupturnier bestritten hingegen Brecht Damen und Niels Dirikx. Das belgische Ausnahme-Duo aus Beringen wird nach der WM in Gent den Rücktritt vom Leistungssport vollziehen. 21 gemeinsame Jahre, davon 17 Jahre in der ersten belgischen Liga, liegen hinter ihnen. Da wird es Zeit für etwas anderes, finden die beiden 33-jährigen Freunde. Da scheint ihre zweite Heim-WM nach Lüttisch 2018 der ideale Zeitpunkt für den Abschied. In ihrer Heimspielstätte gab es Rang sechs.

Rang zwei reicht zum Rankgingsieg

Unterdessen machten die Mlady-Cousins den Gesamtsieg der diesjährigen Qualifikationsserie perfekt. Dazu reichte in Beringen ein zweiter Rang. Im Finale unterlag Stein dem Dauerrivalen aus Deutschland, dem RV Obernfeld (André Kopp/ Raphael Kopp) mit 4:6.

Für das Weltcup-Finale am 26. November 2022 in Sulgen/GER  mit den besten acht Teams des Rankings sind die drei deutschen Vertretung Stein (1. Platz), Schiefbahn (2.) und Obernfeld (4.) sowie die Gastgeber mit eine Wildcard qualifiziert.

Aus der Schweiz werden Pfungen (3.) und Altdorf (7.) dabei sein. Je einen Teilnehmer stellen Österreich mit dem Titelverteidiger Dornbirn (5.), Frankreich mit Dorlisheim (6.) und Tschechien mit TJ Favorit Brno (8.). Als bestes asiatisches Team erhält die Mannschaft aus Hongkong das Startrecht.

Ergebnisse 6. UCI-Weltcup in Beringen/BEL

Endstand UCI-Weltcupranking

Worldcup Beringen Re-Live: m.twitch.tv/videos/1637953028

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Fotos: Internetgazet Beringen

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