Kunstrad-Weltcup: Alle Titel in deutscher Hand

Die deutschen WM-Teilnehmer im Kunstradfahren zeigten sich eine Woche vor den Titelkämpfen in Gent (Belgien) in blendender Verfassung und gaben auch beim Weltcup-Finale in Erlenbach (Württemberg) den Ton an. 

Lukas Kohl (Kirchehrenbach) und Ramona Dandl (Bruckmühl) im Einer, Nico Rödiger/Lea-Victoria Styber (Langenselbold) und Selina Marquardt/Helen Vordermeier (Oberjesingen/Stuttgart) im Zweier und der RSV Steinhöring mit Judith Kania, Jasmin Hauke, Hanna Kasper, Nicole Weichenhain im Vierer Kunstfahren sind die Weltcup-Sieger 2022.

Maximale Punktzahl erzielt

Im Einer Frauen erkämpfte sich Ramona Dandl (Bruckmühl) mit einer perfekten Kür von 190,35 Punkten ihren vierten Tagessieg und baute ihren Vorsprung in der Gesamtwertung weiter aus, siegte mit der maximalen Punktzahl von 500 Punkten. Dahinter folgte Lara Füller (Poppenweiler), die sich mit einem Absteiger kurz vor Schluss selbst um eine bessere Punktzahl brachte. 181,07 Punkte ihr Ergebnis. Dritte im Bunde war Lena Günther (Nufringen), die mit 176,83 Punkten und Platz drei von der Fläche ging.

Ähnlich souverän war der Auftritt des fünffachen Weltmeisters Lukas Kohl (Kirchehrenbach) im Einer Männer. Er fuhr 209,65 Punkte ein und erreichte in der Gesamtwertung ebenfalls die maximale Punktzahl von 500. Damit wurde Kohl nach 2018, 2019 und 2021 zum vierten Mal in Folge den WC-Gesamtsieger.

Marcel Jüngling (Dornheim/195,64) folgte in der Tags- und Gesamtwertung auf Platz zwei, Max Maute (Tailfingen), der bei seinem letzten Start einige Absteiger in Kauf nehmen und mit 176,71 zufrieden sein musste, wurde Dritter. Für Maute war es der letzte internationale Auftritt; er beendet seine Karriere nach 18 Jahren, um sich auf seine berufliche Laufbahn zu konzentrieren.

Unterschiedliche Tages- und Gesamtsieger

Tagessieger bei den Zweier Frauen wurden Carolin Wurth/Marie-Sophie Wurth (Gutach). Die Europameisterinnen aus dem Schwarzwald präsentierten sich in guter Verfassung und verwiesen die Weltmeisterinnen und Dauerkonkurrentinnen Selina Marquardt/Helen Vordermeier (Oberjesingen/Stuttgart) mit 140,32 zu 135,45 auf Platz zwei. Trotzdem reichtes es für die Schwäbinnen zum ersten Weltcup-Gesamtsieg.

Erst mit dem letzten Start wurde das Zweier Elite entschieden. Nachdem Patrick Tisch/Nina Stapf (Magstadt/Denkendorf) nur 134,3 Punkte vorgelegt hatten, mussten Nico Rödiger/Lea-Victoria Styber (Langenselbold) nur noch ohne Sturz durchkommen. Sie kämpften sich durch und stiegen mit 156,08 Punkten glücklich und erleichtert von ihrem Kunstrad. Damit hatten sie mit 420 Punkten ihren ersten Gesamtsieg in der Tasche und lagen 30 Punkte vor Tisch/Stapf.

Den Tagessieg fuhren jedoch die mehrfachen Weltmeister Serafin Schefold/Max Hanselmann (Öhringen) ein. Mit ausgefahrenen 169,34 unterstrichen sie eindrucksvoll, dass sie auch bei der WM 2022 einen weiteren WM-Titel in ihren Titelsammlung hinzufügen wollen.

Den Tagessieg im Vierer Kunstrad sicherten sich die Europameisterinnen Tijem Karatas, Annika Rosenbach, Stella Rosenbach und Milena Schwarz (Mainz-Ebersheim) mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,1 Punkten vor dem stark fahrenden Quartett aus Uzwil/Schweiz. Mit 221,53 gewann der „Deutschland-Vierer“ den spannenden Wettbewerb und fuhr in der Gesamtwertung auf Platz drei vor.

Ebenfalls mit 220,41 knapp geschlagen geben musste sich der Schweizer WM-Vierer aus Baar, der sich damit in der Gesamtwertung Platz zwei sicherte.

Mit Ersatzfrau Ramona Ressel mussten die Gesamtsiegerinnen vom RSV Steinhöring antreten, sodass etwas die Harmonie fehlte. Mit 205,73 Punkten und Platz vier mussten sie sich in der Tageswertung begnügen, freuten sich aber riesig über den erhofften ersten Weltcup-Gesamtsieg in dieser Besetzung. Mit 197,64 Punkten verfehlte der RMSV Aach als weiteres Team knapp die 200er Marke.

Bundestrainer Dieter Maute rechnet mit einem erfolgreichen Abschneiden. „Wir sind in allen Disziplinen Titelfavoriten. Wenn unsere Athletinnen und Athleten das aufs Parkett bringen, was sie können, dann wird es eine gute WM,“ sagt Maute, der die Konkurrenz im Vierer am größten bewertet. „Die Schweiz hat ein sehr hohes Leistungsniveau“, weiß er.

Re-Live UCI World-Cup Final: sportdeutschland.tv/rsverlenbach/2022-uci-artistic-cycling-world-cup-final-round-4

(Text: BDR-medienservice – ST / Pictures: M. Lauterbach/W. Schwarz)

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