Alles klar für die Hallenradsport-Weltmeisterschaft. Die Stuttgarter Porsche-Arena öffnet vom 29. bis 31. Oktober ihre Türen – nach der Corona-bedingten Absage im vergangenen Jahr können die Titelkämpfe der Kunstradfahrer/innen und Radballer in diesem Jahr über die Bühne gehen. Nach den aktuellen Corona-Verordnungen dürfen bis zu 5.000 Radsport-Fans die Wettbewerbe verfolgen.
Für David Lappartient, Präsident des Weltradsportverbandes UCI, endet damit die „große Stille“ in den Arenen. „Die Rückkehr der Zuschauer machen diese Weltmeisterschaften zu etwas ganz Besonderem für alle Teams.“ So sieht es auch Rudolf Scharping, Präsident des Bund Deutscher Radfahrer: „Dass die WM stattfindet, das freut mich riesig. Faszinierender Sport, super Stimmung, gute Organisation, freundliche Gastgeber – dafür steht Stuttgart.“
18 Nationen haben ihre Athleten gemeldet. Wobei die Corona-Pandemie deutliche Spuren hinterlässt. Etablierte Länder wie Malaysia, Macao, Ukraine und Kanada fehlen auf der Startliste. Insbesondere die B-Division im Radball ist stark dezimiert. Nur drei Teams aus Japan, Ungarn und Hongkong treten hier an. 2019 waren es noch sieben Mannschaften. Und auch die Startfelder im Kunstradfahren sind teilweise stark geschmolzen.
Andere Nationen geben indes ihr WM-Debüt: Peru, Griechenland, Afghanistan und Bulgarien sind im Kunstradfahren erstmals vertreten.
Für Spannung ist an den drei Wettkampftagen dennoch gesorgt. Es wird viel zu sehen geben – von spektakulären und faszinierenden Kunststücken auf den Spezialrädern bis zu spannenden Spielen, Torschüssen und Paraden beim Radball.
Für Kunstradweltmeister Lukas Kohl (Kirchehrenbach/GER) ist es die Rückkehr an die Stätte seines ersten WM-Triumphes, den er 2016 in Stuttgart einfuhr. Er sagt: „Mir bedeutet die Weltmeisterschaft im eigenen Land richtig viel. Ich bin momentan richtig fit, bestens vorbereitet und heiß auf mein WM-Projekt Stuttgart 21.“
Vor fünf Jahren gewann Kohl bei seiner WM-Premiere etwas überraschend Gold. Dieses Mal ist der seit langer Zeit ungeschlagene Weltrekordhalter klarer Favorit. Das untermauerte er jüngst beim UCI-Weltcupfinale in Albstadt/GER, dass er trotz eines für ihn ungewohnten Sturzes während seiner Kür mit deutlichem Vorsprung auf den Herausforderer Max Maute (Tailfingen/GER) gewann.
Und wie beim Weltcupfinale, bei dem alle Disziplinen-Siege an das deutsche Team gingen, ist Deutschland bei der Heim-WM in allen Kunstrad-Disziplinen auf Gold sowie Silber programmiert. WM-Titelverteidiger Milena Slupina (Bernlohe/GER) und Serafin Schefold/ Max Hanselmann (Öhringen/Pairs Open) sowie Caroline Wurth/ Sophie-Marie Wöhrle (Gutach/Zweier Frauen) und die amtierenden Vize-Weltmeisterinnen Sabrina Born, Nora Erbenich, Annika Furch, Hannah Rohrwick (Worms/Vierer Open) sind allesamt frisch gebackenen Weltcupsieger aus Deutschland.
Die deutschen Einer- und Zweierfavoriten haben die stärkste Konkurrenz in den eigenen Reihen: Lara Füller (Poppenweiler) und Max Maute (Tailfingen) sowie die Paare Nico Rödiger/Lea-Victoria Styber (Langenselbold) und Selina Marquardt/ Helen Vordermeier (SG Oberjesingen/Stuttgart) sind ebenfalls in der Lage um den Titel zu fahren.
Im Vierer, wo nur ein Team pro Nation antreten darf, ist die Schweizer Vertretung (SG Rheineck/Uzwil) gleichfalls nicht zu unterschätzen. Und bei den Einer Männern ist mit dem schwäbischen Spanier Emillio Arellano ein ernstzunehmender Rivale auf einen der drei Top-Ränge.
Einzig im Radball wird ein nichtdeutsches Team als erster Anwärter auf das UCI-Regenbogentrikot gehandelt: Der siebenfache Weltmeister Patrick Schnetzer zusammen mit seinem neuen Partner Stefan Feuerstein (Dornbirn/Österreich). Die beiden wollen den einheimischen Cousins Bernd und Gerhard Mlady (Stein/GER), Weltmeister von 2018, den angestrebten Titel streitig machen. Gleichfalls zu beachten sind die Schweizer Brüder Severin und Benjamin Waibel (Pfungen).
Die Entscheidungen können per Livestream verfolgt werden. Der deutsche Regionalsender SWR bietet die Liveübertragungen auf seinen Online-Plattformen an. Am Samstag beginnt die Berichterstattung um 16 Uhr, am Sonntag bereits um 12:30 Uhr. (red/st)
SWR Livestream
30.10: https://www.swr.de/sport/media/video-hallenrad-wm-samstag-livestream-100.html
31.10: https://www.swr.de/sport/media/video-hallenrad-wm-sonntag-livestream-100.html
Die Dauerkarten gibt es beim Easy Ticket Service und seinen Vorverkaufsstellen, Hotline +49 711 / 2 55 55 55 oder www.easyticket.de
Mehr Infos unter http://www.hallenrad-wm-2021.de
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