Radball-Weltcup: RSV Sangerhausen gelingt perfekte Ausrichtung

Platz zehn war am Ende sicherlich nicht das, was sich Leon Gebser und Eric Haedicke beim zweiten UCI-Radball-Weltcupturnier in Sangerhausen erhofft hatten. Insgeheim hatte sich das Duo des Gastgebervereins RSV Sangerhausenden Einzug ins Halbfinale erhofft.

„Wir haben uns optimal vorbereitet und wollen uns entsprechend präsentieren“, hatte Leon Gebser im Gespräch mit der Mitteldeutschen Zeitung Vorfeld gesagt. Doch das sportliche Ziel misslang. Mit nur einem Vorrundensieg ging es ins Spiel um Platz neun. Dort mussten sich Gebser/Haedicke gegen den RV Sulz aus Österreich (Kevin Bachmann/ Michael Welte) mit 1:3 geschlagen geben.

Dabei hatte Eric Haedicke 2019 schon einmal als Wildcard-Team ein Weltcupturnier gewonnen, damals mit seinem langjährigen Partner Max Rückschloß. Seit 2022/23 ist Gebser der neue Mitspieler in der Sangerhäuser Erstvertretung.

Für Leon war es hingegen nicht nur seine Weltcup-Premiere. Der 25-Jährige hat im vergangenen Jahr das Amt des Vereinsvorsitzenden übernommen. „Klar ist die Vorbereitung auf so ein Turnier sehr zeitintensiv“, erzählte er. Und bis man perfekt aufeinander eingespielt sei, dauere es zudem oft sehr lange, betont Haedicke.

och im Nachhinein dürfte das jetzige sportliche Ergebnis der Lokalmatadoren als nebensächlich eingeordnet werden, zumal das erst im vergangenen Jahr neu formierte Team Gebser/ Haedicke als Zweitligist ohnehin als Außenseiter ins Renne ging. „Wir sind nicht enttäuscht“, sagte Leon Gebser insbesondere nach der 4:10-Auftaktniederlage gegen Weltmeister Dornbirn aus Österreich.

Viel wichtiger war den Gastgebern, dass die Tradition von internationalen Turnieren aufrecht gehalten konnte – und am Ende die Tribüne wieder ausverkauft war. „Das ist für uns das Highlight im Jahr“, betont Gebser im Interview mit dem MDR, „und gibt dem Verein einen riesen Aufwind.“

Doch dem Turnier, das seit den 1960er Jahren in Sangerhausen stattfindet, drohte das Aus. Nach der coronabedingten Absage des 2020 geplanten Weltcupturniers stieg mit dem Landkreis Mansfeld-Südharz ein wichtiger Partner für die Ausrichtung aus. Aber die Stadt Sangerhausen sprang ein. Bürgermeister Sven Strauß: „Wir sind als Stadt in die Bresche gesprungen und haben einen Sponsor gefunden.“

Und so trug Sangerhausen zum siebten Mal seit 2006 ein Weltcupturnier aus und zählt damit weltweit zu den Top-sechs Standorten der über 20-jährigen Radball-Weltcuphistorie. In Deutschland ist Sangerhausen – unter anderem zusammen mit dem VfH Mücheln – sogar Spitzenreiter.

Der Turniersieg ging an den Weltmeister Dornbirn. Für Tormann Patrick Schnetzer war es der dritte Erfolg in Folge in Sangerhausen. Zusammen mit Stefan Feuerstein zog er als Gruppensieger ins Halbfinale ein. Dort gewann Dornbirn gegen den amtierenden U23-Vize-Europameister RS Altdorf/SUI (Timon und Yannick Fröhlich) mit 5:3.

Im zweiten Halbfinale setzte sich im deutschen Duell Schiefbahn (Sven Holland-Moritz/ Marius Hermanns) gegen Obernfeld (André Kopp/ Manuell Kopp) mit 4:0.

Im Endspiel ging Schiefbahn mit einem Viermeter-Strafstoß mit 1:0 in Führung. Doch Dornbirn glich aus und ging 15 Sekunden vor der Pause in Führung. Im zweiten Durchgang blieb es bei einem ausgeglichenen Duell, in dem keine weiteren Tore mehr fielen. Platz drei ging an Obernfeld, dass sich gegen Altdorf mit 4:2 durchsetzte.

In der Gesamtwertung führt nach zwei von sieben Qualifikationsturnieren das Team aus Altdorf mit 95 Punkten vor Dornbirn (50) und Schiefbahn sowie Darmstadt (je 45 Zähler).

Das dritte Turnier findet am 6. Mai in Berlin statt.

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2. UCI-Weltcupturnier 2023

Ergebnisse 15.4.2023 in Sangerhausen

Re-Live Vorrunde (Youtube)

Re-live Finalrunde (Youtube)

Beitrag MDR-Sachsen-Anhalt: Prestigeträchtiges Turnier in Mansfeld-Südharz

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