Jetzt steht es fest: Die Hallenradsport-Weltmeisterschaft 2020 in Stuttgart findet nicht statt.
Erstmals seit zuletzt in den Jahren des zweiten Weltkrieges von 1939 bis 1945, fällt die WM für Kunstradfahrer und Radballer aus.
Wie der Weltradsportverband UCI nun mitteilte, hat der WM-Ausrichter aufgrund der aktuellen Covid-19-Pandemie darum gebeten, die vom 27. bis 29. November in der Porsche-Arena geplanten Titelkämpfe abzusagen.
Gleichzeitig gab die UCI bekannt, dass die WM für 2021 erneut nach Stuttgart vergeben wurde. “Die UCI freut sich darauf, die Athleten und alle Beteiligten bei der WM 2021 wieder zu sehen, die vom 29. bis 31. Oktober in Stuttgart stattfinden wird”, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung.
Enttäuschter Weltmeister
Der amtierender Weltmeister Lukas Kohl reagierte enttäuscht auf die Absage: „Das war ein großer Schlag für mich, hatte ich mich doch nach der langen Wettkampfpause gerade wieder zurückgekämpft. Ich bin sehr, sehr enttäuscht. Mein Blick geht jetzt auf 2021, und es gilt, mein Training noch ein Stück mehr zu optimieren. Neue Übungen kann ich aber nicht erlernen, weil es keine gibt. Ich kann mich also nicht mehr viel verbessern, aber die Konkurrenz wird stärker werden. Das macht es nicht einfacher.“
🚨 Event Updates
— UCI Indoor (@UCI_Indoor) August 4, 2020
➡️ The UCI is sorry to announce that the 2020 UCI Indoor Cycling World Championships have been cancelled.
➡️ The entire 2020 UCI Cycle-ball WC has been cancelled.
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Karten behalten Gültigkeit – Rückgabe ist möglich
„Nach 2010 und 2016 haben wir uns auf die dritte UCI Hallenradsport-Weltmeisterschaften in der Porsche-Arena gefreut”, sagte Andreas Kroll, Geschäftsführer in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft auf der WM-Homepage.
“Jetzt erfordert die Corona-Pandemie eine neue Planung – aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben”, blickt Kroll nach vorn. “Wir werden 2021 eine stimmungsvolle WM erleben und freuen uns auf die Athletinnen und Athleten aus aller Welt und die Radsportfans.”
Bislang waren bereits rund 3.500 Karten für die Veranstaltung verkauft. Bereits erworbene Tickets behalten ihre Gültigkeit für 2021. “Dass wir bereits so viele Tickets zu einem so frühen Zeitpunkt verkauft hatten, zeigt, wie beliebt die Titelkämpfe sind”, so Kroll.
Radsportfans, die den neuen WM-Termin 2021 nicht wahrnehmen können, haben unterdessen die Möglichkeit ihre Eintrittskarten über die Easy Ticket Service Hotline +49 711 / 2 55 55 55 oder info(@)easyticket.de zurückzugeben. Der Ticketverkauf für 2021 läuft selbstverständlich weiter.
Radball-Weltcup ebenfalls komplett abgesagt
Die UCI kündigt zudem die Absage des gesamten UCI-Radball-Weltcups 2020 an,. Denn auch das Finale der Serie, das bislang das einzige noch stattfindende Weltcup-Turnier des Radballs war, kann nicht stattfinden. Es sollte am 5. Dezember in Prag (CZE) stattfinden.
Bis heute ist das Finale des Kunstrad-Weltcups 2020 für den 21. November in Albstadt (GER) geplant. (red)
Pressemitteilung der UCI (English) – PDF
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Weitere Reaktionen zur WM-Verschiebung:
BDR-Präsident Rudolf Scharping: „Als Spitzensportverband tragen wir gegenüber den Sportlerinnen und Sportlern eine hohe Verantwortung und müssen auch an die Gesund-heit von Zuschauern und Betreuern denken. In Corona-Zeiten sind Meisterschaften im Hallenradsport, die von der Begeisterung des Publikums leben, aber nicht durchführbar. Es konnte daher keine andere Entscheidung getroffen werden. Wir freuen uns auf eine Neuauflage im kommenden Jahr.“
Toni Kirsch, Präsident der Hallenradsport-Kommission im Weltradsportverband: „Die UCI hat sich verpflichtet, Sportler, Funktionäre und Zuschauer zu schützen und kein Risiko bei der Durchführung von Veranstaltungen einzugehen. Darum stehen wir voll hinter der Entscheidung, die das Organisations-Komitee in Stuttgart getroffen hat.“
Harry Bodmer, Vize-Präsident Hallenradsport im BDR: „In der derzeitigen Situation blieb uns keine andere Wahl, als die Weltmeisterschaften zu verschieben. Unser Ziel muss es nun sein, den Sportlerinnen und Sportlern, die sich bereits auf diese WM vorbereitet haben, alle notwendige Unterstützung zu geben, damit wir auch im nächsten Jahr als starke Mannschaft um Medaillen kämpfen können.“
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